Ostsee Kreuzfahrt Reisebericht Einfahrt Schären Stockholm

Reisebericht Ostsee-Kreuzfahrt VASCO DA GAMA

September 01, 20215 min read

Zwischen Königsschloss, Strand und Kanälen: auf der Ostsee unterwegs mit der VASCO DA GAMA

„Eigentlich wollte ich nur ein paar schöne Städte sehen – und kam mit dem Gefühl zurück, auf einer einzigen Reise in mehrere Welten eingetaucht zu sein.“


Mein Reisebericht von einer traumhaften Ostsee-Kreuzfahrt

Als Reisebüroinhaberin kenne ich viele Routen und Ziele. Aber diese Ostsee-Kreuzfahrt hat mir wieder gezeigt, wie unglaublich abwechslungsreich eine Reise sein kann – nicht nur, weil jede Stadt ihren eigenen Charakter hat, sondern auch, weil man unterwegs ständig zwischen Gegenwart und Geschichte, zwischen pulsierendem Leben und stillen Momenten wechselt. Und das alles in ein paar Stunden Anreise nach Kiel oder Warnemünde.


Tallinn – Moderne Glaspaläste und mittelalterliches Kopfsteinpflaster

Schon bei der Einfahrt in den Hafen sieht man: Tallinn ist eine Stadt mit zwei Gesichtern. Rechts die Skyline moderner Hochhäuser aus Glas und Stahl, links die Türme der Altstadt, die sich wie aus einem Märchenbuch erheben.

Unsere Stadtrundfahrt führt zuerst durch den modernen Teil: breite Straßen, neue Einkaufszentren, Business-Gebäude – alles wirkt dynamisch, zukunftsgerichtet. Dann biegen wir ab in eine andere Welt: Die Straße wird schmaler, das Pflaster uneben, und plötzlich sind wir mitten in der mittelalterlichen Altstadt.

Bei unserem Rundgang durch enge Gassen höre ich das Knarren alter Holztüren, sehe bunt gestrichene Fassaden, aus deren Fenstern Blumenkästen hängen, und stoße auf kleine Boutiquen mit handgefertigtem Schmuck und Strickwaren.

Vom Domberg aus öffnet sich ein weiter Blick über rote Dächer bis zur Ostsee. Hier oben weht der Wind kräftig, und für einen Moment fühlt es sich an, als stünde die Zeit still.


Stockholm – zwischen königlicher Wachablösung und Kaffeepause

Wir entscheiden uns für einen Tag auf eigene Faust – und das ist genau richtig. Schon die Fahrt vom Hafen ins Zentrum ist ein Genuss: Wasser glitzert in der Sonne, kleine Boote ziehen vorbei, und überall erheben sich Brücken, die die Inseln Stockholms verbinden.

In der Gamla Stan, der Altstadt, ist es wie ein Spaziergang durch ein Freilichtmuseum: schmale, kopfsteingepflasterte Straßen, Häuser in warmen Gelb- und Rottönen, winzige Läden mit Souvenirs und Delikatessen.

Kurz vor Mittag versammeln sich Menschenmengen vor dem königlichen Schloss – die Wachablösung steht an. Trommeln und Fanfaren hallen zwischen den Mauern, die Soldaten marschieren in perfekter Formation, und für ein paar Minuten ist man Teil eines feierlichen Rituals, das hier seit Jahrhunderten gepflegt wird.

Danach gönnen wir uns eine Fika in einem kleinen Café: Der Duft frisch gebackener Zimtschnecken, das warme Licht im Raum und das Treiben draußen vor dem Fenster machen diesen Moment perfekt.


Bornholm – Landschaftsgenuss und feiner Sand

Bevor wir den Dueodde Strand erreichen, fahren wir durch eine Landschaft, die wie gemalt wirkt: sanfte Hügel, Felder in verschiedenen Grüntönen, rote Bauernhäuser mit Reetdach, weiße Rundkirchen, die fast wie aus einem Märchen wirken.

Dann der erste Blick auf den Strand: ein breites Band aus feinstem, fast weißem Sand, der in der Sonne glitzert. Der Sand ist so weich, dass er unter den Füßen fast nachgibt wie Mehl. Das Meer ist klar, die Luft schmeckt nach Salz – und selbst an einem Tag ohne Badetemperaturen ist der Spaziergang am Wasser ein Genuss.

Auf dem Rückweg halten wir in einem kleinen Ort: bunte Holzhäuser, ein winziger Hafen, ein Café mit frisch geräuchertem Fisch im Angebot. Man möchte einfach bleiben und den Nachmittag vertrödeln.


Kopenhagen – Nyhavn und Kanäle voller Leben

Die Kanalbootfahrt ist ein fließender Wechsel aus Postkartenmotiven: Zuerst der Nyhavn mit seinen strahlend bunten Häusern, vor denen dicht an dicht Segelboote und Ausflugsschiffe liegen. Menschen sitzen an Holztischen direkt am Wasser, trinken Bier oder Kaffee, lachen, unterhalten sich – es riecht nach frisch gebackenem Brot und gebratenem Fisch.

Weiter geht es unter niedrigen Brücken hindurch, vorbei an alten Lagerhäusern, die heute Galerien und Büros beherbergen, und modernen Glasbauten, die das Sonnenlicht spiegeln. Wir sehen die Oper, das neue Schauspielhaus und immer wieder kleine, versteckte Cafés am Ufer.

Nach der Bootsfahrt bleibt Zeit für einen Spaziergang: zur Kleinen Meerjungfrau, durch die Strøget mit ihren Geschäften, und zurück nach Nyhavn, wo wir den Tag mit einem üppig belegten Smørrebrød ausklingen lassen.


Gotland – wenn der Wind entscheidet

Visby hätte einer der Höhepunkte werden sollen – eine Stadt mit mittelalterlichem Charme und Rosengärten. Doch der Wind ist an diesem Tag zu stark, und das Anlegen wäre zu riskant. Natürlich ein Wermutstropfen, aber so bleibt mehr Zeit, das Schiff zu genießen: ein Cappuccino in der Lounge mit Blick aufs Meer, ein Spaziergang an Deck, bei dem man den kräftigen Wind im Gesicht spürt, und einfach mal in den Tag hineinleben.


Göteborg – maritime Hafenstadt mit Herz

Die Anfahrt nach Göteborg führt über offenes Meer, und schon etwa eine Stunde vor dem Festmachen tauchen rechts und links kleine Inseln und Felseninseln auf – ein Vorgeschmack auf die westschwedische Schärenwelt. Das Schiff gleitet in den Göta älv hinein, Möwen begleiten uns, und das Ufer rückt langsam näher.

An Land erkunden wir zuerst die charmante Altstadt „Haga“ mit ihren kopfsteingepflasterten Straßen, hübschen Holzhäusern und kleinen Läden. Hier riecht es nach frisch gebackenen Kanelbullar – und die Portionen sind so groß, dass man sie am besten zu zweit genießt (theoretisch).

Danach geht es zum berühmten Fischmarkt „Feskekôrka“. Das markante Gebäude erinnert an eine Kirche, beherbergt aber ein Paradies aus fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten. Wer mag, setzt sich gleich an einen der kleinen Tische und probiert ein Krabben-Sandwich, so frisch, dass es fast noch nach Meer schmeckt. Zum Abschluss genießen wir eine kurze Bootsfahrt durch die Kanäle der Stadt – eine entspannte Art, Göteborgs Mischung aus maritimem Erbe und jungem Flair auf sich wirken zu lassen.


Mein Fazit:

Diese Reise hat mich nicht nur mit Sehenswürdigkeiten beeindruckt, sondern vor allem mit Momenten, die sich nicht planen lassen: das spontane Lächeln einer Verkäuferin in Tallinn, das Schnauben der Pferde vor der königlichen Kutsche in Stockholm, der Geruch von Rauch aus einer Fischräucherei auf Bornholm, das glitzernde Wasser in den Kanälen Kopenhagens.

Die VASCO DA GAMA war dabei das perfekte Zuhause auf Zeit – mit genau der richtigen Mischung aus Komfort, persönlicher Atmosphäre und nordischer Gelassenheit.


Seit einer Kreuzfahrt mit der MS Amadea von Phoenix Reisen hat mich das Kreuzfahrt-Virus infiziert. Inzwischen kenne ich über 85 Schiffe. Dabei fahre ich genauso gern auf Hochsee wie auf Flüssen.

Marita Hansel

Seit einer Kreuzfahrt mit der MS Amadea von Phoenix Reisen hat mich das Kreuzfahrt-Virus infiziert. Inzwischen kenne ich über 85 Schiffe. Dabei fahre ich genauso gern auf Hochsee wie auf Flüssen.

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